Die Zaires und die Voigts Eine schwarz-weiße Familiengeschichte aus Namibia

Was in dieser schwarz-weißen Familiengeschichte die Herero-Familie Zaire und die deutschstämmigen Voigts verbindet, ist ein riesiges Stück Farmland mitten in Namibia. Beide Familien betrachten es - aus unterschiedlichen Gründen - als ihr Land. Otjituoezo, Weites Land, heißt es für die Zaires, deren Vorfahren traditionell dort siedelten und ihr Vieh züchteten, Voigtsland und Voigtskirch für die Familie Voigts, deren 'Gründervater' Gustav Voigts am Ende des vorherigen Jahrhunderts nach Deutsch-Südwest kam und Land kaufte. Die gemeinsame Geschichte der beiden Familien beginnt mit Penaani "Fritz" Zaire, der das Massaker der deutschen Schutztruppen an den Hereros überlebt und dem 1907, als zwölfjährigem, die Flucht auf die Rinderfarm Voigtsland gelingt. Die Voigts-Brüder, Bauern aus dem Braunschweigischen, nehmen ihn auf, lehren ihn Deutsch und bringen ihm den Umgang mit Pferden bei. "Fritz", wie ihn die Voigts nennen, erwirbt sich Respekt und setzt immer wieder Sonderrechte für sich und später auch seine Familie durch: er bekommt eigene Felder und Weiden.
Im Namibia von heute, das seit 1990 unabhängig ist, leben die jungen Zaires in der Stadt, die jungen Voigts weiter auf ihren Farmen. Die Kontakte und Bindungen aus der gemeinsamen Vergangenheit haben sich jedoch über Rassenschranken und Herrschaftsverhältnisse hinweg erhalten. Damit verkörpern die beiden Familien ein Stück weit jenes 'neue Namibia', das zu verwirklichen sowohl die schwarzen Zaires wie die weißen Voigts aufgerufen sind. Und selbstverständlich ist diese gegenseitige Offenheit und Toleranz für Namibia nicht, wo die Wirtschaft noch immer stark von den Weißen dominiert wird.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Afrika, Namibia
Produktionsjahr1995
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 14 Jahren
FormateVHS
Länge58 Minuten
BuchUte Wagner-Oswald
RegieUte Wagner-Oswald
GenreDokumentarfilm